Evangelische Johannes-Kirchengemeinde Lüdenscheid
Adventskalender
Hier finden Sie täglich eine kurze Andacht zu Weihnachtsliedern, die die Alten(heim)seelsorge der Evangelischen Kirche von Westfalen zur Verfügung stellt. Frederik Rudzio hat die jeweiligen Lieder auf der Orgel der Johanneskirche mit Gesang eingespielt. Viel Freude daran! Der Text befindet sich unterhalb des Videos!

Bleiben Sie behütet und gesund!
O Tannenbaum
(www.liederprojekt.org)

Ach, der Weihnachtsbaum: Erinnern Sie sich noch, wie es war, als wir am Heiligen Abend ungeduldig darauf warteten, dass sich doch endlich die Tür zum Weihnachtszimmer öffnen möge? Vielleicht hat sogar die eine oder der andere versucht, verstohlen durch ́s Schlüsselloch zu lugen, um etwas von dem zu erspähen, was sich da im Verborgenen abspielte.

Und dann endlich ertönte das Glöckchen, und wir traten ein und sahen ihn, den Weihnachtsbaum, mit seinen unzähligen Lichtern, mit seinen glänzenden Kugeln und von Lametta behangen. Ein magischer Moment. Als wäre dieser Baum kein Baum mehr, sondern ein warmes Wesen aus einer fernen Welt, das dort stand und steht, um uns in diesem Moment zu verzaubern und uns mit seinem Strahlen zu umarmen. Ein Gefährte des Christkinds, das den Tannenbaum eben noch mit seinem Engelshaar umschwebte, um hier und da, so schien es, „eindeutige“ Spuren zu hinterlassen.
Gerade eben noch muss es liebevoll die Geschenke unter die dichten Zweige gelegt haben, um uns zu erfreuen. Und in diesem ersten magischen Moment ist der Raum angefüllt mit Freundlichkeit und Liebe.

Nicht umsonst wird der Weihnachtsbaum verbunden mit dem himmlischen Paradies. Ein immergrüner Paradiesbaum, geschmückt mit Paradiesäpfeln und mit vielen damals sonst unerschwinglichen Leckereien.

Es ist wirklich so, als ob wir für einen kleinen Moment die Schwelle zum Paradies übertreten. Da sind Liebe und Wohlwollen, Fülle und Licht, Düfte und Klänge. Und genau auf diesen Moment bewegen wir uns in der Adventszeit zu. Dass wir für einen kleinen Moment das Paradies schmecken dürfen, uns überwältigen lassen dürfen. Unser Herz darf aufgehen und wir dürfen spüren, wie geliebt und beschenkt wir sind.

Und der Überbringer, der uns durch die festlichen Tage hindurch standhaft daran erinnert, ist dieser wunderschöne Tannenbaum.

Wir beten:
Gott, heute an diesem Tag wollen wir dir Danke sagen für die Bäume, die uns in unserem Leben begleitet haben. Für Kraft und Trost, den sie uns bis heute spenden. Lass uns achtsam mit ihnen umgehen und auch den Tannen nach dem Weihnachtsfest ein Weiterleben ermöglichen. Hilf uns, von den Bäumen zu lernen: geduldig zu wachsen, treu den Wettern standzuhalten, freigiebig zu teilen und uns dem Licht entgegenzustrecken. Dann holen auch wir einen Teil vom Paradies zurück auf die Erde.
Amen.

Regine Ellmer