Evangelische Johannes-Kirchengemeinde Lüdenscheid
Adventskalender
Hier finden Sie täglich eine kurze Andacht zu Weihnachtsliedern, die die Alten(heim)seelsorge der Evangelischen Kirche von Westfalen zur Verfügung stellt. Frederik Rudzio hat die jeweiligen Lieder auf der Orgel der Johanneskirche mit Gesang eingespielt. Viel Freude daran! Der Text befindet sich unterhalb des Videos!

Bleiben Sie behütet und gesund!
Lasst uns froh und munter sein
Nikolaustag, das ist doch nur was für Kinder!?
Ja, vielleicht – vielleicht auch nicht.
Es stimmt, besonders die Kinder freuen sich auf den Nikolaustag. Am Vorabend werden die Schuhe geputzt, und der größte wird in froher Erwartung vor die Tür gestellt. Natürlich wächst mit jedem Lebensjahr die Gewissheit, dass es nicht der Nikolaus höchstselbst ist, sondern seine irdischen Helferinnen und Helfer, die die Schuhe mit allerlei Verlockendem füllen.
Vor vielen Jahren sind wir umgezogen. Da begann es, dass der Nikolaustag uns ein Rätsel aufgab. Neben den Mandarinen, Dominosteinen und Nüssen, die wir selbst für die Kinder in die Schuhe gezaubert hatten, stand morgens vor der Tür bei den Schuhen eine Kleinigkeit, deren Herkunft wir nicht zuordnen konnten. Mal ein Glas leckere Marmelade, im nächsten Jahr eine besonders schöne Christbaumkugel oder ein mit Strohsternen geschmückter Tannenzweig. „Vom Nikolaus“, stand in schöner Handschrift auf einer kleinen Karte.
Zuerst hatten wir die Nachbarn von nebenan in Verdacht, doch diese wiesen den Dank zurück. Fanden sie doch selbst Köstlichkeiten vor der Tür, deren Herkunft ihnen Rätsel aufgab.
Der Nikolausbrauch geht auf den Bischof Nikolaus zurück. Dieser kümmerte sich um Große und Kleine. Er gab einem Vater Geld, dass er seine drei Töchter nicht arbeiten schicken musste. Er linderte eine Hungersnot, indem er von jedem Schiff im Hafen etwas Korn für die Notleidenden besorgte. Bischof Nikolaus tat viel dafür, Menschen froh und munter zu sehen. Was er in der Bibel von der Nächstenliebe und der Sorge für andere las, setzte er in seinem Handeln um. Dafür sprach man ihn später heilig und so ist er bis heute unvergessen. „Lasst uns froh und munter sein!“ – Der Nikolaustag ist ein Tag der kleinen Aufmerksamkeiten. Es ist ein Tag, um andere Menschen mit einer Kleinigkeit zu überraschen. Einfach so. Der kleine Schoko-Nikolaus auf dem Frühstückstisch oder die Überraschung vor der Wohnungstür locken ein Lächeln hervor. Jemand hat an mich gedacht, wie schön.
Jahre später haben wir es rausbekommen. Niemand kannte diese Nachbarn näher und hätte gedacht, dass sie „unser“ Nachbarschafts-Nikolaus waren. Doch jedes Jahr auf’s Neue legten sie kleine Geschenke heimlich vor die Türen der anderen. Einfach so. Einfach, um eine Freude zu machen. Nikolaustag eben. „Lasst uns froh und munter sein!“
Nikolaustag, das ist kein Tag nur für Kinder!
Wir beten:
Gott, wir danken dir, dass es Menschen gibt, die wie der Heilige Nikolaus auf andere achten. Wir danken Dir für die Menschen, die teilen und schenken, auch ohne Dank zu erwarten. Schenke uns ein frohes und munteres Herz. Amen.
Inga Schulze-Steinen