Mache dich auf und werde Licht
(Ev. Gesangbuch, Nr. 537)
Licht, ja, das brauchen wir in diesen dunklen Zeiten.
Angesichts des nahenden Weihnachtsfestes wird uns noch einmal mehr bewusst,
wie dunkel es manchmal in uns aussieht und wie sehr wir uns nach Licht sehnen.
Nicht so sehr nach dem äußeren Licht, sondern dass es in uns selbst wieder hell
und leicht wird, voller Lebensfreude und Hoffnung.
Da steht: „Mache dich auf“– Ja, das tun wir in der Adventszeit, uns aufmachen
zur Krippe. Aber wenn wir in uns hineinfühlen, dann spüren wir häufig eine große
Kraftlosigkeit. Aufmachen? Ich? Nein, das schaffe ich nicht! So gern ich es wollte
– mir fehlt die Kraft.
Ich sage Ihnen, bleiben Sie ruhig da, wo Sie sind!
Denn der Satz „Mache dich auf“ bedeutet ebenso: Dort, wo du bist, da werde still
und mache dich auf – öffne dich. Fasse Mut, da wo bist, in deinen Dunkelheiten,
vorsichtig dein verwundetes Herz zu öffnen. Langsam, nicht zu schnell, denn dein
Herz muss Vertrauen lernen. Versuche es! Versuche heute, Gott zuzutrauen,
dass er dir nicht wehtun will. Sobald Du dich öffnest, wirst du merken, es wird
„licht“, es wird heller in dir werden. Du musst dich nicht anstrengen. Du musst
dir dieses Licht nicht verdienen. Sobald du dich öffnest, wirst du merken, dass es
dir entgegenkommt. Dass Gott dir sein liebevolles Licht schenken will.
Dir wird kein Scheinwerfer den Weg erhellen. Es wird beginnen mit einer kleinen
warmen Flamme, die in dein Herz einkehrt, und je mehr Vertrauen du gewinnst,
je mehr wird die Flamme wachsen und vieles in dir versöhnen, was
unüberwindbar schien.
Vertraue darauf: Gottes Licht kommt – und es kommt zu dir!
Wir beten:
Gott, hilf mir darauf zu vertrauen,
dass dein Licht auch für mich scheint.
Hilf mir, mit dir zu rechnen und zu glauben,
dass es auch für mich Weihnachten werden darf –
dass das kleine Kind Jesus auch in mir lebt
und von dir behütet wird.
Öffne mir heute dafür Herz und Augen
und führe mich durch diesen Tag.
Amen.
Regine Ellmer
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